Das Messen und Auswerten von persönlichen Daten ist schon seit der Renaissance gang und gäbe. Moderne Trainingstagebücher dienen Menschen dazu, Enwicklungen im Sport- und Coachingbereich nachzuvollziehen und zu optimieren. Diesen Ansatz greift die „Quantified Self“-Bewegung auf, weitet ihn auf andere Lebensbereiche aus und nutzt die Vernetzung zur Interpretation der Ergebnisse und zur Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen. Anwender und Anbieter befinden sich in ständigem Austausch und die erfassten Werte werden durch mehr oder weniger komplexe Algorithmen berechnet. Die einfachste Form sind Rankings. Komplizierter wird es schon bei der Erstellung individueller Trainingspläne. Die Szene diskutiert auch auf vielen Treffen über Hard- und Softwarelösungen, die das Messen von gesundheitlichen und sportlichen Leistungsdaten ermöglichen. Im Kern geht es bei Quantified Self darum, bessere Kontrolle über seinen Körper zu erlangen, sich mit anderen zu vergleichen, oder gesundheitsschädigendes und stressverursachendes Verhalten zu erkennen und zu verbessern. Oftmals gehen die Anbieter der Lösungen und auch die Anwender selbst sehr freizügig mit heiklen Daten um. Natürlich können die Nutzer selbst bestimmen, welche der Apps, Tools und Methoden sie verwenden, aber sie sollten sich dabei bewusst sein, dass Verhaltensbeobachtung, psychologische Tests oder Dienste zur Selbstdiagnose Informationen sammeln, die tiefe Einblicke ins Privatleben zulassen.
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Quantified Self – Vermessen und verglichen
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